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Koreanische Handtherapie – geniales System mit 1001 Möglichkeiten


Die Koreanische Handtherapie nach Tae-Woo Yoo ist mehr als nur Akupunktur an der Hand. Sie bietet Behandlungsmöglichkeiten für jedes Lebensalter und jede Lebenslage.


Was macht diese Therapie so besonders?

Was die Patienten zuerst feststellen, ist dass es eine sehr schonende Behandlung ist, die selbst bei Menschen mit Nadelangst und Kindern Akzeptanz findet. Auch mit den nicht invasiven Behandlungsarten kann man erfolgreich therapieren. Dennoch ist die schnellste und wirkungsvollste Therapiemethode dieses Systems die Akupunktur.


Ein weiterer Vorteil ist, dass Patienten aktiv mitarbeiten können. Damit nehmen Sie ihr Schicksal, auch wörtlich, wieder in die eigene Hand. Der Therapieverlauf wird außerdem dadurch beschleunigt und der Verlauf geglättet. Zu erwähnen ist, dass in Asien täglich oder jeden zweiten Tag akupunktiert wird. Hier in Europa, wo man seinen Akupunkteur meist nicht in unmittelbarer Wohnnähe hat, wird aus Zeit und Anreisegründen in der Regel wöchentlich akupunktiert. Die Zeitabstände sind also deutlich länger als in Asien. Das wirkt sich natürlich auch auf den Therapieverlauf aus. Durch die aktive Mitarbeit des Patienten in Form von Moxibustion und Akupressur zu Hause können die Zeitabstände besser überbrückt werden. Ein Erfolg stellt sich auch zur Freude des Behandlers eher ein. Die Patienten sind zufriedener, da in der Regel eine Akupunkturserie zur Behandlung ausreichend ist.

In der Handtherapie gibt es aber noch andere Besonderheiten. Es handelt sich um ein Mikroakupunktursystem. Im Gegensatz beispielsweise zur Ohrakupunktur können wir über die Hand alle Organmeridiane, Konzeptionsgefäß und Lenkergefäß akupunktieren. Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit, Reflexzonen und Ashi-Punkte (die Schmerzpunkte) direkt zu erreichen, was besonders in der Schmerztherapie von Bedeutung ist.


Wo liegt die theoretische Basis des Systems?

Diese Behandlungsmethode beruht, wie die asiatische Medizin im Allgemeinen, auf den Lehren des Nei Jing, dem Klassiker der chinesischen Medizin, der ca. 475 bis 221 . Chr. geschrieben wurde. In Asien herrschte auch zu dieser Zeit ein reger Kulturaustausch. So kamen die Lehren der Chinesischen Medizin schon vor vielen Jahrhunderten auch nach Korea und wurden dort weiterentwickelt. Wesentliche Erweiterungen des Systems erfolgten in Korea im 16. Jahrhundert.  Aus diesem Wissen heraus startete Dr. Woo Forschungen zu Akupunkturtechniken, wobei er schon fast zufällig die Grundlagen für die Handtherapie entdeckte. In jahrzehntelanger Arbeit hat Dr. Yoo dieses System vervollständigt und die Konstitutionstherapie der Sa-am-Akupunktur auf dieses System angepasst.

In der Ausbildung zum KHT-Therapeuten werden sowohl die Grundlagen der TCM als auch die theoretischen Grundlagen zur Handtherapie gelehrt. Sie sind wichtige Vorraussetzung, um diese Form der Akupunktur erfolgreich anwenden zu können.













Wie wird behandelt?



Für die Koreanische Handakupunktur werden besonders kleine Nadeln verwendet. Sie werden nur ca. 1 mm in die Haut der Hand gestochen, so dass sie nicht wieder herausfallen. Um dies schmerzarm durchzuführen gibt es einen Inserter, mit welchem man die Nadeln schnell und akkurat einbringt. Würde man die Nadeln mit der Hand setzen, wäre es deutlich unangenehmer.

Da hier nicht die Gefahr besteht, Blutgefäße in der Tiefe zu verletzen, kann diese Form der Akupunktur auch bei Patienten mit Blutverdünnern angewandt werden. 




(Bild 1 – Größenunterschied der Nadeln)                                                         


Auch die Moxibustion ist recht einfach durchzuführen. Sie kann den Patienten recht schnell gelehrt werden. Hierfür gibt es fertige Moxakegel, die angezündet auf die Hand gesetzt werden. Zum Schutz vor zu großer Hitze und Verbrennungen befindet sich unter dem Moxakraut eine Pappscheibe oder Keramik zur Dämpfung. 















(Bild 2 – Moxibustion)



Akupressur – hierfür gibt es spezielle Akupressurpflaster. Sie bestehen aus gold- oder silberfarbenen Metallplättchen, die mittels Pflaster auf den Akupunkturpunkten befestigt werden. Diese können über Nacht auf der Hand angewendet werden. Durch die Farbvarianten kann man hier sowohl tonisierend als auch sedierend arbeiten.


Welche Erkrankungen kann man mit der KHT behandeln?

Für die Handtherapie gilt im Wesentlichen das Gleiche wie für die Körperakupunktur. Neben der schulmedizinischen Diagnostik und Zuordnung der Erkrankungen haben wir die Diagnostik der asiatischen Medizin. In dieser Diagnosefindung kommt sehr stark zum Ausdruck, dass wir Menschen und nicht Krankheiten behandeln. Das hat zur Folge, dass mit der asiatischen Medizin Behandlungswege offen stehen, wenn die Schulmedizin einen Patenten als austherapiert oder unheilbar bzw. chronisch krank eingestuft hat. Das heißt natürlich nicht, dass damit wie durch Wunder unheilbares heilbar gemacht wird, eröffnet jedoch ausgezeichnete Möglichkeiten der Begleitung und der Verbesserung von Krankheitszuständen und lässt mehr Lebensqualität entstehen. Die Handtherapie lässt sich sehr gut mit anderen naturheilkundlichen Therapieformen kombinieren, insbesondere der Kräutertherapie und Ernährungstherapie.


KHT in der Fertilitätsbehandlung

Die Handtherapie ist auch für die Kinderwunschbehandlung empfehlenswert. Oftmals lassen Therapeuten die endlich schwanger gewordenen Frauen aus Angst vor unerwünschten Nebenwirkungen der Akupunktur im Stich und hören mit Einsetzen der Schwangerschaft mit den Behandlungen auf. Dabei ist es doch so wichtig, die schwangeren Frauen gerade über die ersten Monate mit dem höchsten Abortrisiko zu begleiten und der Frucht eine gute Gedeihenschance zu geben. Mit der Handakupunktur können wir schwangere Frauen durch geringe Änderungen des Akupunkturschemas erfolgreich begleiten. Statt der gelehrten Bauchdeckendiagnose unter Verwendung der Mu-Punkte (Alarmpunkte) wird die Diagnostik auf den zugehörigen Punkten der Innenhand durchgeführt.



Fachartikel im Magazin CoMed: Download